An einen Liebenden im Frühling 1814

[50] Wonne glänzt von allen Zweigen,

Muthig regt sich jedes Reiß,

Blumenkränz' aus Bäumen steigen,

Purpurroth und silberweiß.


Und bewegt wie Harfensaiten

Ist die Welt ein Jubelklang,

Durch der Welten Dunkelheiten

Tönt der Nachtigall Gesang.


Warum leuchten so die Felder?

Nie hab' ich dies Grün gesehn:

Lustgesang dringt durch die Wälder,

Rauschend wie ein Sturmeswehn.
[51]

Sieg und Freiheit blühn die Bäume,

Heil dir Vaterland! erschallt

Jubelnd durch die grünen Räume,

Freiheit! braust der Eichenwald.


Hoch beglückt, ja hoch gesegnet,

Wem in diesem Lustgefild

Liebesglück noch hold begegnet,

Und die letzte Sehnsucht stillt.

Quelle:
Ludwig Tieck: Gedichte. Teil 1, Heidelberg 1967, S. 50-52.
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