Lebewohl an Eugenie

[137] Lebewohl! ach, jene Abendstunde

Und mein Glück ist schnell verrauscht,

Wie das holde Wort aus deinem Munde,

Dem mein zitternd Herz gelauscht;

Wie der Wellen dunkle Sprachen,

Die umbrausten unsern Nachen.


Lebewohl! kein räuberisch Geschicke

Meinem Herzen rauben kann,

Wie in deinem seelentiefen Blicke

Auf mein Glück der Himmel sann.

Stund und Welle rauschten nieder,

Und wir sehen uns nicht wieder!

Quelle:
Nikolaus Lenau: Sämtliche Werke und Briefe. Band 1, Leipzig und Frankfurt a.M. 1970, S. 137.
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