|
[24] 1.
Alle, die ihr, Gott zu ehren,
Unsre Christlust wollt vermehren,
Eya, eya,
Steht und hört vor allen Dingen
Gottes Mutter fröhlich singen[24]
Bei dem Kripplein ihres Sohns:
Eya, eya,
Schlaf und ruhe,
Schlaf, schlaf, liebes Jesulein!
2.
Schlaf, du großer Weltberater,
Bräutgam, Sohn und selbst auch Vater,
Eya, eya,
Bett und Lager, das dich träget,
Hab ich dir zurecht geleget,
Schlaf, du schönstes Kindelein!
Eya, eya,
Schlaf und ruhe,
Schlaf, schlaf, trautes Herzelein!
3.
Schlaf, mein Krönlein! Licht und Leben,
Was dir lieb, will ich dir geben,
Eya, eya,
Schlaf, du Ausbund aller Gaben,
Laß dich speisen, laß dich laben
Bei der armen Krippen hier!
Eya, eya,
Schlaf und ruhe,
Schlaf, schlaf, du mein Ehr und Ruhm!
4.
Schlaf, o bestes aller Güter,
Schlaf, o Perle der Gemüter,
Eya, eya,
Schlaf mein Trost, dem nichts zu gleichen,
Milch und Honig muß dir weichen,
Schlaf, du edler Herzensgast!
Eya, eya,
Schlaf und ruhe,
Schlaf, schlaf, werte Lilienblum!
[25]
5.
Schlaf, o Kind, den Gott erkoren,
Schlaf, o Schatz, den ich geboren,
Eya, eya,
Schlaf, du frommer Seelen Weide,
Schlaf, du frommer Herzen Freude,
Schlaf, du meines Leibes Frucht!
Eya, eya,
Schlaf und ruhe,
Schlaf, schlaf, allersüß'stes Lieb!
6.
Ich will dir dein Bettlein zieren,
Ganz mit Blumen überführen,
Eya, eya,
Schlaf, du Lust, die wir erwählen,
Schlaf, du Paradies der Seelen,
Schlaf, du wahres Himmelsbrot!
Eya, eya,
Schlaf und ruhe,
Schlaf, schlaf, Heiland aller Welt!
Ausgewählte Ausgaben von
Gedichte
|
Buchempfehlung
Im Dreißigjährigen Krieg bejubeln die deutschen Protestanten den Schwedenkönig Gustav Adolf. Leubelfing schwärmt geradezu für ihn und schafft es endlich, als Page in seine persönlichen Dienste zu treten. Was niemand ahnt: sie ist ein Mädchen.
42 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.
468 Seiten, 19.80 Euro